Nachgefragt – Internationalisierung im Hochschulsport

Internationalisierung ist das Thema der diesjährigen adh-Perspektivtagung. Auch an der ausrichtenden Hochschule, der RWTH Aachen, spielt dieses Thema eine wichtige Rolle. Daher beantwortet Peter Lynen, Hochschulsportleiter der RWTH Aachen, im dritten Teil der „Nachgefragt“- Reihe Fragen zum Thema.

Was bedeutet Internationalisierung für die RWTH Aachen und euren Hochschulsport im Speziellen? 

Die RWTH Aachen hat eine Internationalisierungsstrategie veröffentlicht und verfasst einen Internationalisierungsreport. Sie erhielt in 2021 das Siegel des Audits „Internationalisierung der Hochschulen“, vergeben von der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Ziel ist ein Mainstreaming der Internationalisierung in allen Domänen der RWTH: Lehre, Forschung, Transfer und Organisation. 

Internationale Kooperationen, Partnerschaften und Netzwerke sind schon bedingt durch die Dreiländerecklage unseres Standorts ein wesentlicher Bestandteil des Aachener Hochschulsports zur Umsetzung von bi- und multinationalen Projekten. Der Hochschulsport unterstützt bestehende Netzwerke und Aktivitäten der RWTH Aachen, wie beispielsweise die IDEA-League und die „Welcome Week“ für internationale Studierende. 

Welche internationalen Verbindungen habt ihr? 

Hochschulsportverbindungen bestehen seit einigen Jahrzenten zu den Standorten Maastricht/NL, Liège/B und Hasselt/B. Darüber hinaus existieren Kontakte zu zahlreichen ENAS-Mitgliedshochschulen in Portugal, Finnland, Irland, Großbritannien, Spanien, Frankreich und den Niederlanden. 

Welchen Mehrwert zieht ihr aus internationalen Partnerschaften und Projekten? 

In den Partnerschaften veranstalten wir regelmäßige Netzwerktreffen bei denen wir uns über die Organisation des Hochschulsports austauschen, beispielsweise bezüglich des Sportprogramms, digitalen Medien und deren Verwendung oder der Sportstättenentwicklung. Durch den Austausch entstehen dann zahlreiche neue Ideen. Wir organisieren gemeinsame Turniere, Sommersport- und Wintersportcamps beziehungsweise eintägige Veranstaltungen. Projekte, Staff Visits, Staff Exchanges und Staff Training Weeks sind ebenfalls aus diesen Kontakten entstanden. 

Habt ihr Tipps und Erfahrungswerte für andere Hochschulen, die bis jetzt nicht oder nur wenig vertraut mit der Thematik sind? 

Unsere Tipps sind: Klein anfangen, gegebenenfalls mit einem Staff Visit oder Exchange, Netzwerke der eigenen Hochschule nutzen und unterstützen, turnusmäßigen Austausch mit festen Themen und Schwerpunktthemen etablieren. Internationale Kontakte sind vor allem auch persönliche Kontakte und hängen von der Pflege dieser ab. Die Organisation eines sportlichen „Welcome Days“ für die neuen internationalen Studierenden ist ein Mehrwert für die Hochschule und den Hochschulsport. 

Welche Potenziale seht ihr in der Ausrichtung der Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games für die Internationalisierung des deutschen Hochschulsports? 

Die Rhine-Ruhr 2025 FISU Games bieten über ein Kulturprogramm für die einzelnen Hochschulen hervorragende Gelegenheiten, Kontakte zu knüpfen und aufzubauen. Der Verband hat die Chance, neue bilaterale Kontakte zu initiieren beziehungsweise alte Kontakte wieder zu beleben. Dies bedarf allerdings einer aktiven Gestaltung durch den Verband.