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03.07.2025 | Kategorie: Wettkampf , FISU Games , Sommer

Wasserspringer Lou Massenberg im Interview zu den Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games

Lou Massenberg ist für die Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games nominiert. Der Wasserspringer, der bei den FISU Games 2023 gleich zweimal auf dem Podest stand, ist eines der vielversprechenden Gesichter des deutschen Spitzensports. Zudem ist er ein Beispiel dafür, dass die Kombination aus Studium und Spitzensport ein super Match ist. Der Immobilienwirtschafts-Student der IU Internationale HS spricht im Interview über seine sportlichen Ziele, das Leben zwischen Hörsaal und Trainingshalle – und die Vorfreude auf das Heimspiel in NRW.

Lou, was bedeutet dir deine Nominierung für die Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games?

Es ist auf jeden Fall schön, ein zweites Mal an den FISU World University Games teilnehmen zu dürfen. Dass die Games diesmal sogar in Deutschland stattfinden, ist ein super Bonus für mich persönlich.

Was sind deine Erwartungen an die FISU Games – sportlich und persönlich? 

Ich denke, dass die Wettkämpfe auf höchstem Niveau stattfinden werden. Eine Medaille ist definitiv anvisiert - durch die internationale Top-Konkurrenz wird es aber auch auf meine Tagesform ankommen, ob die Leistung dafür reicht. Persönlich hoffe ich, dass meine Familie und Freunde die Möglichkeit haben, mich bei einem Wettkampf live zu sehen und zu unterstützen. 

Was waren bisher deine größten sportlichen Erfolge?

Meine größten Erfolge bisher waren definitiv der dritte Platz bei der WM 2019 und die zwei Silbermedaillen bei den World University Games 2023.

Wie bereitest du dich auf die FISU Games vor?

Ich bin Anfang Juli noch unterwegs zu einem Wettkampf in Italien, vor allem, um Wettkampfhärte aufzubauen und noch einmal Sicherheit zu gewinnen für den anstehenden Höhepunkt, die FISU Games. Ansonsten werden wir frühzeitig anreisen, um uns gut an die Anlage und Bedingungen zu gewöhnen und das wichtige Gefühl für die Bretter zu erlangen.

Du hast 2023 an den Games in Chengdu erfolgreich teilgenommen. Was war das Besondere am Event – auch im Vergleich zu anderen internationalen Wettkämpfen?

Das Besondere war definitiv der Austausch zwischen den Sportlerinnen und Sportlern anderer Nationen und aus anderen Sportarten. Die Vielzahl an Aktiven, die an den FISU Games teilnehmen, ist nahezu unangefochten. 

Hast du ein besonderes Highlight bei den Games in Chengdu erlebt?

Ein Highlight war der Gewinn der beiden Silbermedaillen, aber nicht nur der Wettkampf und die Siegerehrung, sondern auch die Unterstützung der deutschen Delegation dabei. Einige deutsche Teammitglieder haben den Weg auf sich genommen und unsere Wettkämpfe live gesehen und unterstützt, andere haben uns anschließend im Dorf empfangen und mit uns zusammen gefeiert. Das war definitiv ein besonderes Gefühl.

Seit wann bist du als Wasserspringer aktiv und wie bist du dazu gekommen?

Den Sport Wasserspringen mache ich seit 2005, also seit fast 20 Jahren. Dazu gekommen bin ich eher durch einen Zufall. Über eine Bekanntschaft im Kindergarten bin ich aus Neugier zum Probetraining gegangen, wurde für geeignet gehalten und bin dabei bis heute geblieben.

Was bedeutet dir der Spitzensport?

Leistungssport bedeutet für mich Disziplin, Ehrgeiz und Genauigkeit. Durch den Sport - egal ob Leistungs- oder Breitensport - lernen wir, uns individuell und gemeinschaftlich weiterzuentwickeln. Deshalb finde ich, dass Sport einen höheren Stellenwert in unserer Gesellschaft bekommen sollte.

Wie gelingt es dir, Studium und Spitzensport erfolgreich zu kombinieren? Welche Unterstützung erhältst du? 

Das ist definitiv eine schwere Aufgabe. Jedoch kann ich durch den Wechsel an eine Fernuni meine Kurse und Prüfungen flexibel gestalten und eben dann absolvieren, wenn ich Zeit dafür finde. Dadurch, dass alle Inhalte online zur Verfügung stehen, können selbst kurze Mittagspausen für universitäre Zwecke genutzt werden, ohne die Professionalität im Sport zu verlieren. Aber auch die flexible Zusammenarbeit mit meinem Trainer hilft, Zeiten perfekt einzuteilen und auch körperlich und geistige Pausen einzubauen.

Was ist dein Karriereziel im Sport und an der Uni beziehungsweise später im Beruf?

Sportlich möchte ich 2028 an den Olympischen Spielen teilnehmen. In dem gleichen Zeitraum würde ich gerne mein Studium beenden und ich träume davon, mich später mit meiner eigenen Firma selbstständig zu machen.

Hast du ein sportliches Vorbild?

Mein größtes Vorbild ist Patrick Hausding. Er hat mich immer inspiriert, besser zu werden. Seine Konstanz möchte ich in Zukunft auch erreichen und noch einige Jahre an der Weltspitze mitspringen, wie er es über Jahrzehnte getan hat.

Steht dein Fanclub schon für den Sommer in NRW?

Meine Familie steht definitiv schon für die Unterstützung parat. Zum Glück sind die Wege diesmal nicht weit, weshalb ich mich auch darüber freuen kann, dass meine Großeltern zum Wettkampf kommen können.

Welche Message möchtest du deinen Fans mitgeben?

Kommt zu den Wettkämpfen und unterstützt das deutsche Team. Jeder Sportler freut sich über kleinste Gesten und Unterstützung. Ich hoffe, dass dieses Sport-Großevent bei den Fans gut ankommt und auch die Basis für weitere große Sportereignisse in Deutschland sein kann, denn jeder Sportler beweist sich gerne vor einer Homecrowd, wenn es um die größten persönlichen Erfolge geht.

Welche Schlagzeile möchtest du im Juli gern über dich und die FISU Games lesen?

Gelungenes Sportevent- Deutschland bereit für Olympia