Den wissenschaftlichen Auftakt zur Tagung machte das interdisziplinäre ProPELL-Team um die Sportpsychologin Prof. Dr. Julia Schüler. Konstanzer Forschende aus der Sportwissenschaft, der Psychologie, der Informatik und Informationswissenschaft stellten die Hintergründe und ersten Ergebnisse ihres Forschungsprojekts vor. In dessen Zentrum steht eine ganzheitliche Untersuchung zu den Effekten von Sport und Bewegung auf eine Vielzahl von physiologischen und psychologischen Prozessen.
In Marktplatzatmosphäre konnten sich die Teilnehmenden anschließend an neun Informationsständen über bundesweite und regionale Netzwerke, Projekte sowie Auszeichnungen im Gesundheitsbereich informieren. Dr. Brigitte Steinke, externe Beraterin des adh-Gesundheitspartners, der Techniker Krankenkasse, und die Konstanzer Hochschulsportleiterin Petra Borchert förderten mit Kurzinterviews und weiteren Interaktionsformen den Austausch rund um das Markplatzgeschehen.
Sandra Pape, Fachreferentin im Arbeitskreis Gesundheitsfördernde Hochschulen, zeigte sich vom Format begeistert: „Der AGH lebt davon, mit vielen Akteurinnen und Akteuren aus dem Hochschulsport zu kooperieren und im Austausch zu bleiben. Es ist sehr bereichernd von gut funktionierenden und kreativen Projekten zu hören und diese Erfahrungen weiterzugeben. Auch in Zukunft sehe ich den Hochschulsport als wichtigen Akteur, der sich für Bewegungsförderung und ein ganzheitliches Gesundheitsmanagement an Hochschulen einsetzt.“
Ulrike Reinhardt, Hochschulsportleiterin der TU Ilmenau, ergänzte: „Zusätzlich zum Unisport-Team hat auch unsere Kollegin Victoria Schwope aus dem Referat Gleichstellung, Diversität und Gesundheit an der Perspektivtagung teilgenommen. Sie hat auf dem Markt der Möglichkeiten das Projekt ‚Gesunde Hochschulen in Thüringen‘ vorgestellt, das von der TU Ilmenau koordiniert wird. So konnten wir gemeinsam die Zielstellung für die Gesundheitsförderung an unserer Uni schärfen und zudem über unsere Aktivitäten informieren. Der weite Weg nach Konstanz hat sich auf jeden Fall gelohnt.“
Der Beirat Bildung und Entwicklung leitete in Gruppen den Workshop zu bisherigen Erfahrungen in den Bereichen Betriebliches Gesundheitsmanagement, Studentisches Gesundheitsmanagement und Universitäres Gesundheitsmanagement an. Svea Thamsen, studentisches Vorstandsmitglied, bilanzierte dazu. „Mir hat es besonders gut gefallen, dass wir mit unserem Erfahrungswissen aus dem Potsdamer Hochschulsport in den Bereichen BGM und SGM die Kolleginnen und Kollegen anderer Standorte beraten konnten. Gleichzeitig haben wir auf Augenhöhe viele praktische Hinweise für die Weiterentwicklung unserer Arbeit erhalten.“
In einer Abschlussrunde diskutieren die Gruppen gemeinsam die Potenziale und Herausforderungen der Gesundheitsförderung im Hochschulsport. „Deutlich wurde, dass der Hochschulsport mehr als nur ein Bewegungsangebot für Studierende ist. Er fördert auf breiter Basis das physische, psychische und soziale Wohlbefinden der Studierenden. Daher sollte mindestens das Studentische Gesundheitsmanagement dauerhaft im Hochschulsport und auch im adh verankert sein“, so Sarah Pullich, Hochschulsportleiterin der HS Rhein-Waal.
Inhaltlich wurde die Tagung mit der Diskussion zu den Kernthesen der „adh-Strategie 2030“ abgerundet, in der unter anderem die verbandlichen Strukturen, Schwerpunktthemen und Lobbyarbeit eine wichtige Rolle spielten.
adh-Vorstandsmitglied Dirk Kilian freute sich über den offenen Austausch: „Ich habe wahrgenommen, dass aus Sicht der Hochschulen die Weiterentwicklung zum Universitären Gesundheitsmanagement gewünscht ist, auch wenn je nach Standort die Ausgangslage derzeit noch sehr heterogen ist. Durch die gemeinsame Initiative mit der TK konnten seit 2017 vielfältige Projekte realisiert und Erfolge erzielt werden. Wir würden uns freuen, wenn wir mit unserem starken Partner darauf aufbauen könnten.“
Außerdem zeichnete sich ab, dass die strukturelle Verankerung des Themas im adh als wichtig erachtet wird. Mit Ausgestaltungsmöglichkeiten soll sich im November 2023 die adh-Vollversammlung weiter befassen.
Ein attraktives Sportprogramm am Bodensee und die Ehrungen der Siegerinnen des Wettkampf- und Bildungsrankings rundeten die adh-Perspektivtagung ab. Der Dank gilt dem Team um Hochschulsportleiterin Petra Borchert, das für eine rundum gelungene Veranstaltung gesorgt hat.
„Mit der Ausrichtung ist uns der überregionale Auftakt in das 50-jährige Jubiläum des Hochschulsports Konstanz wunderbar gelungen. Intern konnten wir die Veranstaltung sehr gut nutzen, um das Thema Gesundheitsförderung an unserer Universität nachhaltig zu platzieren“, so Petra Borchert.