Unter der Moderation von Dr. Daniel Kraft von der Uni Heidelberg reflektierten die Teilnehmenden das vergangene, vom Wiedereinstieg in die Präsenz geprägte Projektjahr. Die Veranstaltung in Deggendorf machte sicht- und spürbar, wie sehr der persönliche Austausch in den letzten Jahren gefehlt hat. Ein Wir-Gefühl, sei es im Rahmen der Initiative oder an den Hochschulen vor Ort, entsteht erst richtig bei gemeinsamen Erlebnissen.
Begrüßt wurden die Teilnehmenden vom Präsidenten der TH Deggendorf, Prof. Dr. Peter Sperber, sowie dem stellvertretendem Leiter Gesundheitsmanagement der TK, Thomas Holm, der nicht nur die adh Mitgliedshochschulen willkommen hieß, sondern auch zahlreiche TK-Beraterinnen und TK-Berater, die sich aktiv in die Ausgestaltung und Durchführung des Meet Up eingebracht haben. Das adh-Vorstandsmitglied Franziska Faas eröffnete gemeinsam mit adh-Generalsekretär Benjamin Schenk die Veranstaltung.
„Es war schön, die Menschen hinter den Projekten kennen zu lernen. Wie so oft steht und fällt der Erfolg von Maßnahmen und Projekten mit den Menschen, die daran beteiligt sind. Daher sind Netzwerke innerhalb der Hochschule und zu anderen Akteurinnen und Akteuren der studentischen Gesundheitsförderung unglaublich wichtig. Ein Ziel meiner Arbeit ist es, die Netzwerke und den Austausch innerhalb der adh-Mitgliedshochschulen zu unterstützen und den Blick über den adh hinaus zu öffnen“, so Esa Böttcher, adh-Projektleiterin Gesundheitsförderung.
Daher wurde für die Veranstaltung das Thema „Netzwerken und partizipieren für die Zukunft“ gewählt, welches sich in den einzelnen Programmpunkten widerspiegelte. Die Teilnehmenden stellten schnell fest, dass einige Projekte nicht in Deggendorf vertreten waren. Dies war vor dem Hintergrund des Netzwerkens innerhalb der Initiative sehr bedauerlich.
Zum Einstieg in den Austausch wurde die Projektreflexion, welche die Betrachtung der fachlichen und emotionalen Ebene in den Fokus stellte, in Kleingruppen unter Moderation der TK-Beraterinnen und TK-Berater vorgestellt. Die Teilnehmenden tauschten sich mit der Gruppe zu den Fragen: „Wo haben sich neue Türen für Euch geöffnet?“, „An welchen Stellen habt Ihr wichtige Stakeholder gewonnen?“ oder „Was hat Euch Energie geschenkt?“ aus.
„Es war spannend zu sehen, in wie vielen Facetten gesundheitsfördernde beziehungsweise gesundheitserhaltende Maßnahmen an einzelnen Standorten entwickelt und umgesetzt werden. Ich bin gespannt auf die Projektreflexionen der Hochschulen, die nicht in Deggendorf sein konnten. Für die Hochschule Fulda konnten wir ein paar Ideen mitnehmen und wissen nun, wo wir mit unseren vielfältigen Umsetzungsmaßnahmen in der Hochschullandschaft stehen“, resümierte der Hochschulsportkoordinator Jan Ries.
Zur Fishbowl-Diskussion unter dem Motto „studentsiches Engagement in der Gesundheitsförderung – wie kann das gelingen?“ waren unter anderem Daryoush Danaii vom FZS (freier zusammenschluss von student*innenschaften) und Jessica König vom VDSI (Verband Deutscher Studierendeninitiativen) eingeladen, um aus Sicht von Studierenden die Bedarfe und Motivationen zur Partizipation aufzuzeigen.
Franziska Faas gab einen Einblick in ehrenamtliches, studentisches Engagement im adh und motivierte die anwesenden Studierenden dazu, sich im adh und am eigenen Standort beispielsweise durch die Teilnahme an Veranstaltungen wie dem Meet Up einzubringen. „Es muss nicht immer ein Posten im adh-Vorstand sein, auch wenn dieser mich persönlich bereichert und weiterentwickelt hat“, gab Franziska Faas den Teilnehmenden mit.
Martin Stummbaum, Professor an der HS Augsburg, gab in der Diskussion Einblicke und Impulse, wie Partizipation systemisch gedacht und angelegt sein kann. Studentische Partizipation muss nicht nur im studentischen Leben und am Campus vor Ort einen Raum bekommen, um das Thema Gesundheitsförderung in den Alltag integrieren zu können. Vor allem die Hochschulwelt muss aktiv durch Bewegungsförderung zu einem Umdenken motiviert werden. Dazu zählt nicht nur jeder Studierende selbst, sondern vor allem Lehrkörper, Lehrveranstaltungen im universitären Kontext, systematisch geprägten Mitarbeitenden vor Ort und das System Hochschule selbst.
Am zweiten Tag standen das Vernetzen und gegenseitige Unterstützen bei den Projekten im Mittelpunkt. Nach einer Video-Projektvorstellung stellten die Teilnehmenden heraus, in welchen Bereichen sie, auf Grund der gesammelten Erfahrung und Expertise, andere als Expertin oder Experte unterstützen können.
Im Vortrag von Niklas Brähler-Dieling (HS Hannover) wurde mit theoretischem Hintergrundwissen zur Netzwerkarbeit und Praxisbeispielen aus dem lebendigen Netzwerken von Arbeitskreisen zur Gesundheitsförderung in Hochschulen die aktuelle Praxissicht der Teilnehmenden ergänzt und erweitert. Speziell stellte Brähler-Dieling das Netzwerk Nord mit seinen Anliegen, Initiativen und Strukturen vor. Den Transferaustausch von der Theorie in die Praxis moderierte die externe Prozessberaterin im Auftrag der TK, Dr. Brigitte Steinke. Sie forderte die Teilnehmenden auf, die Nutzung von Netzwerkparametern für die eigene innere Vorstellung der Landschaft von Netzwerken und Kooperationen in der Hochschule zu reflektieren. Als Grundlage hierfür dienten Erkenntnisse aus dem Promotionsvorhaben von Philip Bachert (KIT) zur sozialen Netzwerkanalyse in Hochschulen aus dem Blickwinkel von Schlüsselakteurinnen und Akteuren sowie der Vernetzung im studentischen Gesundheitsmanagement.
Nach zwei Tagen in Deggendorf verabschiedete Dr. Daniel Kraft die Anwesenden mit dem Hinweis, dass alle sich bei der gemeinsamen Abschlussveranstaltung der Initiative „Bewegt studieren – Studieren bewegt! 2.0“ im Jahr 2023 bald schon wieder sehen werden. Eine Teilnahme an der Abschlussveranstaltung 2023 wird vorausgesetzt. Ein großer Dank gilt dem Team des Hochschulsports der TH Deggendorf, die für großartige Bedingungen gesorgt hatten und somit maßgeblich zum Gelingen der Veranstaltung beitrugen.
Weitere Informationen zur Initiative „Bewegt studieren – Studieren bewegt! 2.0“ finden Sie auf der adh-Projektseite: bewegt-studieren.de
Fotos des Meet Up finden Sie hier.