Lilly Sellak (3x3 Rollstuhlbasketball), Halbfinale Paralympics Paris 2024 | Foto: Steffie Wunderl

12.05.2025 | Kategorie: Wettkampf , FISU Games , Sommer

adh nominiert weitere 43 Aktive für die Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games

Der adh hat 43 weitere Aktive in den Sportarten 3x3 Rollstuhlbasketball, Badminton, Fechten, Tennis, Rudern und Taekwondo für die Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games nominiert. Mit dem Turnier im 3x3 Rollstuhlbasketball feiert der Parasport in diesem Sommer eine Premiere bei den FISU Games. Für die Deutsche Studierenden-Nationalmannschaft, Team Studi, geht bei den Frauen das Paralympics-Aufgebot von Paris auf Medaillenjagd.

Gelebte Inklusion im Team Studi

Erstmals in der Geschichte der FISU World University Games Summer wurde mit 3x3 Rollstuhlbasketball ein Parasport-Wettbewerb in das Programm der Sommerspiele aufgenommen. „Mit dem Vorschlag an die FISU, Parasport-Wettbewerbe zu integrieren, ist dem adh ein bedeutender Meilenstein auf dem Weg zu mehr Teilhabe und Vielfalt im internationalen Sport gelungen“, betont adh-Vorstandsvorsitzender Jörg Förster. „Die inklusive Ausrichtung der FISU Games setzt ein wegweisendes Zeichen für künftige nationale wie internationale Veranstaltungen. Wir freuen uns darauf, im Team Studi sichtbar zu machen, was gelebte Inklusion im Sport bedeutet.“

In einer dritten Nominierungsrunde werden viele weitere Sportlerinnen und Sportler, die für das Team Studi an den Start gehen, folgen. Der adh plant, mit etwa 350 Athletinnen und Athleten sowie 180 offiziellen Delegationsmitgliedern in allen 18 Sportarten an den Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games teilzunehmen.

Sportarten im Überblick

3x3 Rollstuhlbasketball: Premiere auf großer Bühne

Die beiden deutschen 3x3-Rollstuhlbasketballteams fiebern ihrem Debüt bei den FISU Games 2025 in Bochum entgegen. Für das junge, dynamische Format markieren die Spiele einen international wichtigen Meilenstein: Sie bieten die Gelegenheit zur Standortbestimmung auf Top-Niveau. Das Ziel der deutschen Teams ist eine Top-Drei-Platzierung. Der Frauenkader besteht vollständig aus Spielerinnen des Paralympics-Aufgebots von Paris, während bei den Männern mit Thomas Reier (Uni zu Köln) ein paralympischer Bronzemedaillengewinner die Mannschaft anführt. Ergänzt wird das Team durch Athleten aus dem U23-Kader. Kurz vor Turnierbeginn bereiten sich beide Mannschaften in einem Lehrgang gezielt auf die Anforderungen des 3x3-Formats vor.

„Die FISU Games bieten in ihrer erstmals inklusiven Ausrichtung eine Bühne, auf der nicht die Einschränkung, sondern die sportliche Leistung im Vordergrund steht. Auch Parasportlerinnen und -sportler betreiben Leistungssport und wollen an ihren Leistungen gemessen werden, nicht an der Behinderung. Die FISU Games stärken Teilhabe, Barrierefreiheit und Vielfalt“, unterstreicht die Technische Delegierte Stefanie Rabert.

Mit Heimvorteil zum Erfolg: Badminton-Team startet in Mülheim

Mit neun nominierten Aktiven – drei Frauen und sechs Männern – tritt das deutsche Badminton-Team bei den FISU Games 2025 in Mülheim an der Ruhr an. Die Auswahl setzt sich aus Mitgliedern der Perspektiv- und Nachwuchskader sowie vielversprechenden Talenten im Alter bis 25 Jahren zusammen. Routiniers wie Leona Michalski (IU Internationale Hochschule), Malik Bourakkadi (Uni des Saarlandes) und Miranda Wilson (IU Internationale Hochschule) bringen vielfältige Turniererfahrung mit und gehörten bereits bei den FISU Games 2023 zum Team.

Austragungsort ist die Westenergie Sporthalle in Mülheim, vertrautes Terrain für die deutschen Spielerinnen. „Ich bin überzeugt, dass die Atmosphäre und das Publikum in der heimischen Halle unsere Aktiven zu Höchstleistungen antreiben werden“, so Disziplinchefin Kim Waßer. Die sportliche Zielsetzung ist ambitioniert: Das Erreichen der Viertelfinals in den Team- und Individualdisziplinen – mit einer Medaille als greifbarem Traum. Miranda Wilson, Hochschulsportlerin des Jahres 2024, ist top motiviert: „Ich wünsche mir sehr, dass die FISU Games die Begeisterung für Sport und Spitzensport bei den Menschen im Ruhrgebiet steigern. Für mich persönlich sind die Games ein Karriere-Highlight, bei dem ich bestmöglich performen möchte.“

Tennis-Team setzt sich Medaille als Ziel

Mit einem schlagkräftigen Kader steht das achtköpfige deutsche Tennis-Team bei den Rhine-Ruhr 2025 FISU Games im Einzel, Doppel und Mixed sowie in der Teamwertung in Essen auf den Courts. Dabei bringt die Mischung aus Einzel- und Teamformat eine besondere Dynamik mit sich. Der Gewinn mindestens einer Medaille – im Einzel oder Doppel – ist die Zielsetzung. Betreut wird das Team von einem erfahrenen Coaching-Duo aus Dr. Uwe Scholz und Chris Aumüller. Spielerin Gina Dittmann fiebert den Wettkämpfen in Essen entgegen: „Es ist eine große Ehre, Deutschland vertreten zu dürfen. Ich bin sehr dankbar, Teil des Team Studi zu sein, und freue mich riesig auf die bevorstehenden Matches in meiner Heimatstadt Essen. Ich werde alles geben – und im besten Fall Edelmetall für Deutschland gewinnen.“

Taekwondo: Starkes Formenlauf-Team nominiert

Nach der Nominierung der Vollkontakt-Kämpferinnen und -Kämpfer im Mai folgt nun die Berufung des Poomsae-Teams. Alle Nominierten sind Mitglieder des Bundeskaders und bringen internationale Erfahrung und hohes Potenzial mit. Mit Leah Lawall(DSHS Köln) und Emir Can Erdemir (LMU München) standen zwei Aktive bereits bei den FISU Games 2023 in Chengdu auf der Matte. Erdemir blickt auf die Spiele voraus: „Die Betreuung des deutschen Teams in Chengdu war hervorragend. Ich bin mir sicher, dass wir auch dieses Jahr beste Rahmenbedingungen vorfinden werden. Sportlich freue ich mich auf die starke Konkurrenz, persönlich auf den Austausch mit dem Team Studi und Athletinnen und Athleten aus und der ganzen Welt.“ Steven Behn, selbst ehemaliger Universiade-Teilnehmer, coacht die Mannschaft.

Angl und Gaus als erste Ruderer nominiert

Im Rudern wurden die ersten beiden Aktiven benannt, die auf der Regattastrecke in Duisburg an den Start gehen werden: Jasper Angl (Riemen, Uni Bochum) und Arno Gaus (Skull, HS Bonn Rhein-Sieg). Sie gelten als zentrale Stützen im Aufbau des deutschen Teams. Angl ist fest für den Männer-Riemen gesetzt – um ihn herum soll in den kommenden Wochen ein starkes Boot geformt werden. Der 24-Jährige, der zum erweiterten Kreis der A-Nationalmannschaft gehört und bereits im Deutschlandachter saß, sagt: „Klar ist es mein Ziel, eine Medaille zu gewinnen – aber genauso wichtig ist es mir, mich sportlich weiterzuentwickeln und das Event zu genießen.“ Gaus war international als Leichtgewichtsruderer aktiv, tritt inzwischen aber in der offenen Klasse an. Bei den FISU World University Championships 2024 sicherte er sich Bronze, nun will er in Duisburg erneut aufs Podest. „Wir sind im engen Austausch mit dem Fachverband und arbeiten daran, im Juni alle Bootsklassen schlagkräftig zu besetzen“, erklärt adh-Disziplinchef Rudern Dr. Sören Dannhauer.

Fechten: Junges Team startet mit Ambitionen

Im Fechten wurden mit den Kadern im Herrendegen und Damenflorett die ersten Aktiven nominiert, die in Essen auf die Planche gehen werden. Alle Aktiven sind Mitglieder des Bundeskaders, weisen internationale Erfolge vor und zeichnen sich durch hohe Teamfähigkeit aus. Die Nominierung der übrigen Disziplinen folgt nach den letzten Weltcups im Juni. Das erklärte Ziel ist, Platzierungen unter den Top Acht sowie möglichst viele Medaillen zu erreichen. Der Mix aus erfahrenen Aktiven und jungen Hoffnungsträgerinnen und -trägern soll dabei für sportliche Höhepunkte sorgen. Für Julius Ruppenthal (Uni Mannheim) sind die FISU Games ein besonderer Höhepunkt: „Mit der Nominierung erfüllen sich für mich zwei Träume. Zum ersten Mal in meiner Karriere habe ich die Möglichkeit zur Teilnahme an internationalen Spielen und die FISU Games sind das erste Großevent in Deutschland, bei dem ich vor heimischem Publikum fechten darf“, so Ruppenthal.

Weitere Infos und Übersicht der Nominierten