adh als "politischer Eisbrecher" für Deutschlands Sport

Die FISU veranstaltete ihre "I. Internationale Hochschulsportwoche" vom 28. August bis 04. September 1949 in Meran (Italien). Durch Zufall erhielt die 1948 neu gegründete "Arbeitsgemeinschaft Deutscher Hochschulsportreferenten (AdH)" eine Einladung, obwohl sie kein FISU-Mitglied war.

Eine italienische Telegraphistin hatte die Einladung des Organisationskomitees für den Staat Monaco an die Stadt Monaco (italienisch für München) abgeschickt. In München befand sich 1949 die Geschäftsstelle der AdH. Und auch die Adresse "rue de la gare" verhinderte nicht, dass die Einladung in der "Fäustlestraße 3" ankam. Der damalige AdH-Vorsitzende und (studentische) AdH-Mitbegründer Richard Vorhammer fragte vorsorglich bei FISU-Generalsekretär Dr. Schneiter (Schweiz) nach. Er hatte Glück. Das über die Angelegenheit beratende FISU-Präsidium mochte die irrtümliche Einladung nicht mehr zurücknehmen: "Nun, so kommt auch nach Meran, ihr deutschen Kommilitonen", lautete die positive Nachricht.

Die AdH-Delegation war die erste bundesdeutsche Sportmannschaft, die nach dem Krieg offiziell an einer internationalen Veranstaltung teilnahm. Groß war das Interesse der deutschen Medien: Außer den 77 Aktiven der AdH-Delegation reisten auch 14 Journalistinnen und Journalisten mit.

Ein Aufnahmeantrag an die FISU wurde allerdings mit Rücksicht auf die internationale Situation noch nicht gestellt. Dies erfolgte zwei Jahre später bei der "II. Internationalen Hochschulsportwoche" 1951 in Luxemburg. Der "Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (ADH)" wurde am 27. September 1951 von der FISU-Generalversammlung als ordentliches Mitglied aufgenommen.