Foto: Sarah Rauch
20.07.2025 | Kategorie: Wettkampf , FISU Games , Sommer

Historische Goldmedaillen im 3x3 Rollstuhlbasketball und 3x3 Basketball

(Duisburg, den 20.07.2025) Fünf Medaillen am vierten Wettkampftag! Team Studi feiert einen nicht nur goldenen, sondern auch historischen Tag bei den Heimspielen der Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games: Sowohl die 3x3-Rollstuhlbasketballerinnen als auch das Frauen-Team im 3x3 Basketball gewinnen bei der FISU-Games-Premiere ihrer Disziplinen sensationell die Goldmedaille. Im Wasserspringen holen Luis Avila Sanchez (HU Berlin) und Jaden Eikermann (SRH Fernhochschule) Silber im Synchronspringen vom 10-Meter-Turm, Pauline Pfeif (SRH Fernhochschule) sichert sich Bronze im Einzel. Anya Kisskalt (HS Ansbach) ergänzt den Medaillensatz mit Silber im Taekwondo.

Goldene Frauen im 3x3 Basketball & 3x3 Rollstuhlbasketball

Historisch war bereits die Aufnahme von 3x3 Rollstuhlbasketball in das Wettkampfprogramm der Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games. Mit dem Titelgewinn der deutschen Frauen schreibt Team Studi in dieser Geschichte sein eigenes Erfolgskapitel. Nach dem souveränen 12:4 im Halbfinale gegen die USA nutzten Lisa Bergenthal (Uni zu Köln), Lilly Sellak (Uni Erlangen-Nürnberg), Svenja Erni und Catharina Weiß (IU Internationale HS) die eindrucksvolle Heimkulisse in der Bochumer Jahrhunderthalle und schlugen Spanien, gegen die deutschen Spielerinnen in der Vorrunde noch verloren hatten, mit 12:11 in der Overtime.

In den regulären zehn Minuten sah Deutschland schon wie der sichere Sieger aus, ließ die Spanierinnen aber nochmal zum Ausgleich kommen. In der Verlängerung sorgte Catharina Weiß dann für den goldenen Korb und ließ ihrer Freude danach freien Lauf: „Wir haben heute ein unfassbar starkes Spiel abgeliefert. Von Spiel zu Spiel sind wir gewachsen – wir haben gekämpft, an uns geglaubt und nie aufgegeben. Jetzt haben wir die Goldmedaille in der Hand. Dieser Moment, dieses Gefühl – das werden wir nie vergessen. Ich bin einfach nur stolz auf das Team!“

„Was für ein Finale, das Team hat die Leistung exakt auf den Punkt gebracht. Ich bin begeistert und mein Glückwunsch geht an die Mannschaft“, sagte Hans-Jörg Michels, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes.

Der Jubel war kaum verklungen, da sorgten Laura Zolper (IU Internationale HS), Elisa Mevius (University of Oregon, USA), Luisa Nufer (Uni Freiburg) und Sarah Polleros (FernUni Hagen) für das zweite Gold im 3x3 Basketball – ebenfalls historisch bei den FISU Games.

Im Finale gegen China kochte die Halle, als Laura Zolper mit dem letzten Korb den Sieg mit 21:15 perfekt machte. „Wir haben vor dem Spiel gesagt, dass wir – ganz egal was passiert –stolz aufeinander sind, weil wir auf dem Feld zusammen kämpfen und schwitzen. Das Team mit dem Coaching Staff ist einfach super, die Medaille haben wir alle gemeinsam gewonnen“, zeigte sich Olympiasiegern Elisa Mevius sichtlich gerührt.

Einen bitteren Turnierausgang erlebten die Männer im 3x3 Basketball, die zunächst das Halbfinale gegen den späteren Champion Litauen und im Anschluss auch das Match um Platz drei gegen Tschechien verloren. Dennoch gab sich Linus Beikame (FernUni Hagen) nach dem Spiel optimistisch: „Es war ein großartiges Turnier. Es ist immer eine Ehre für Deutschland zu spielen, vor allem hier vor Heimpublikum im Bochum. Es war eine super Erfahrung. Leider gab es keine Medaille, aber wir sind trotzdem noch stolz auf das, was wir geleistet haben.“

Die deutschen Hallenbasketballer feierten indes ihren zweiten Sieg in Folge und können nach dem 79:68 gegen Finnland für das Viertelfinale planen.

Medaillenflut geht weiter: Silber und Bronze im Wasserspringen

Mit den Medaillen Nummer sechs und sieben konnten die Wasserspringerinnen- und springer des Team Studi ihre Medaillenserie in Berlin nahtlos fortsetzen. Im Synchron-Finale der Männer vom 10 Meter Turm mussten sich Luis Avila Sanchez (HU Berlin) und Jaden Eikermann (SRH Fernhochschule) lediglich dem Duo aus China geschlagen geben und gewannen Silber. Für beide war es bereits die zweite Medaille bei den FISU Games. Bundestrainer Christoph Bohm resümierte die Leistung: „Die zwei haben ein paar kleine Fehler angeboten, deswegen waren sie nicht hundertprozentig zufrieden. Nichtsdestotrotz war es eine tolle Punktzahl und ein starkes Ergebnis, über das wir alle superglücklich sind.“

Im Einzel-Finale bei den Frauen sicherte sich Pauline Pfeif (SRH Fernhochschule) mit einer neuen persönlichen Bestpunktzahl die Bronze-Medaille vom 10 Meter Turm. „Pauline war sehr nervenstark und hat das super gemacht“, lobt der Bundestrainer. Auch Carolina Coordes (Charité Berlin) erzielte eine neue persönliche Bestleistung und sprang damit auf Rang fünf.

Mit der regelrechten Medaillenflut hatte das Trainerteam um Bohm nicht gerechnet. „Wir haben die bisherigen Ergebnisse so nicht erwartet, da es in gewisser Weise eine Wundertüte war, welche internationalen Gegnerinnen und Gegner antreten werden“, so Bohm. „Wir sind überglücklich, dass wir uns in so vielen Disziplinen konkurrenzfähig zeigen – das gibt uns viel Schwung und Motivation.“

Silber im Taekwondo

Nach starker Leistung gewann Anya Kisskalt (HS Ansbach) in der Klasse bis 49 Kilogramm die Silbermedaille für Team Studi. Nachdem sie auf Position zwei gesetzt war, überstand sie die erste Runde per Freilos und bezwang ihre Gegnerinnen in Achtel- und Viertelfinale. Überraschend deutlich konnte sie im Halbfinale die Vizeweltmeisterin Kamonchanok Seeken aus Thailand besiegen, der sie in den Vorkämpfen noch unterlegen war. Im Finale musste sich Kisskalt zwar der Weltmeisterin Jingyue Ma aus China geschlagen geben, konnte aber dennoch das erste Silber seit über 20 Jahren für das Team Studi gewinnen.

„Ich bin gerade noch enttäuscht, weil ich das Finale hätte gewinnen können – körperlich war ich fit. Aber bei den Heimspielen Silber zu holen, ist trotzdem ein Riesenerfolg. Die Stimmung in der vollen Halle war einfach mega und ich bin Ich bin wirklich dankbar, dass so viele Fans hier in Essen waren, um das Team Studi anzufeuern.“

Kaan Gümüs (FH Dortmund) wurde in der Klasse unter 80 Kilogramm Neunter.

Schwimm-Team sichert Finalteilnahmen

Im Schwimmen qualifizierte sich Ole Mats Eidam (University of Michigan, USA) über 100 Meter Freistil für das Finale am Montag, während sich Moritz Schaller (Rheinische FH Köln) mit Rang 34 zufriedengeben musste. Über 50 Meter Rücken belegten Cornelius Jahn (The Ohio State University, USA) und Oscar Schildknecht (BHT Berliner Hochschule für Technik) die Plätze 15 und 19. Bei den Frauen schwamm Kim Herkle (University of Louisville, USA) über 200 Meter Brust auf den neunten Platz, Marian Plöger (University of Michigan, USA) qualifizierte sich für das Finale über 1.500 Meter Freistil am Montag.

Volleyballerinnen ziehen ins Halbfinale ein

Das Frauen-Volleyballteam traf im Viertelfinale auf Polen und zog mit einem starken 3:1 Sieg ins Halbfinale am Montag ein, wo sie auf Italien treffen. Pia Timmer (IU Internationale HS) bilanzierte: „Wir haben eine super Teamleistung abgeliefert und nach anfänglicher Nervosität hart gekämpft. Fürs Halbfinale haben wir uns vorgenommen, aggressiv und mit Freude ins Spiel zu gehen. Das Match wird für uns als Heimmannschaft sicher ein besonderes Erlebnis.“

Morgen können auch die Männer nachziehen und sich im Spiel gegen Japan ebenfalls für das Halbfinale qualifizieren.

Plätze fünf und acht für Team Studi im Mannschafts-Fechten

Respektabel geschlagen hat sich Team Studi sowohl bei den Herren als auch Damen in ihren Teamwettbewerben mit Säbel und Degen. Am Ende stand ein fünfter Platz für die Herren mit dem Aufgebot Jarl Kürbis (TH Köln), Max Müller (Uni zu Köln), Moritz Schenkel (Uni zu Köln) und Eric Seefeld (Uni zu Köln) zu Buche. 

Durch etwas Pech in der Setzung musste das deutsche Team gegen die Top-Favoriten aus Südkorea antreten, konnte aber dennoch seine internationale Konkurrenzfähigkeit bestätigen. „Es war stark, welche Moral und welches Kämpferherz die Jungs bewiesen haben“, lobt Benjamin Denzer, Präsident des Deutschen Fechterbunds, das Quarrtet. „Sie haben sich niemals aufgegeben und sich mit einer bravourösen Aufholjagd den Sieg im Gefecht um Platz fünf geholt.“

Für die Damen traten mit dem Degen außerdem Lara Goldmann (Uni Bonn), Lisa Marie Löhr (Uni Düsseldorf), Luise Ziegler (Uni Leipzig) und Alexandra Zittel (EHiP Europäische HS) an und erreichten mit Platz acht das gesetzte Ziel der Top Acht.

Erster Sieg für deutsche Wasserballerinnen

Nach den beiden Niederlagen zum Turnierstart konnte Team Studi auf der Wasserballanlage des ASC Duisburg heute den ersten Sieg bei den World University Games einfahren. Das 24:5 gegen die Türkei gibt dem deutschen Team Rückenwind für das Viertelfinale, in dem am Mittwoch die japanische Auswahl wartet. Beste Werferin aus deutscher Sicht war Emma-Eliza Koch mit sechs Treffern.

Sieg und Niederlage im Tischtennis – Viertelfinaleinzug im Tennis

In der Gruppenphase der Tischtennis-Einzelwettbewerbe standen heute die Partien von Sophia Klee (AKAD University) und Kirill Fadeev (Uni Düsseldorf) auf dem Programm. Klee musste sich ihrer französischen Gegnerin Claire Picard mit 0:3 geschlagen geben, während Fadeev sein Match gegen den Vertreter aus Ecuador souverän mit 3:0 gewann.

Im Tennis sorgte Gina Dittmann (FernUni Hagen) für den ersten Erfolg des Tages im Dameneinzel. In einem hart umkämpften Match setzte sie sich 2:1 gegen ihre Gegnerin aus Chinese Taipeh durch und zog ins Achtelfinale ein. Auch im Damendoppel überzeugte Dittmann an der Seite von Sina Herrmann (IU Internationale Hochschule) mit einem deutlichen 2:0-Sieg über das Team aus Indien. Das Duo steht damit im Viertelfinale und trifft dort erneut auf ein Doppel aus Chinese Taipeh. Dittmann zeigte sich überglücklich: „Es ist ein unglaublicher Traum, vor dieser großartigen Kulisse in meinem Heimatclub ETUF zu spielen, so viele bekannte Gesichter wiederzusehen und überhaupt so viele Essener zu erleben, die gekommen sind, um mich anzufeuern.“

Im Mixed-Doppel standen Nino Toto (Uni Bochum) und Anastasia Simonov (DSHS Köln) ebenfalls einem Doppel aus Chinese Taipei gegenüber. Die Begegnung musste beim Stand von 3:4 aus deutscher Sicht aufgrund eines starken Unwetters unterbrochen werden.

Badminton: Mixed Team landet auf Rang neun

Zum Abschluss der Team Wettkämpfe sicherte sich Team Studi mit Siegen über Kanada und Spanien das Minimalziel Platz neun – als beste europäische Nation. Vor Freunden und Familie in der Westenergie Sporthalle in Mülheim war die lautstarke Unterstützung stets gewährleistet. Am Ende haderte das Team etwas mit der Auslosung: Die beiden Gegner China und Chinese Taipeh standen sich am Ende auch im Finale gegenüber. Dennoch war Malik Bourakkadi (Uni des Saarlandes) zufrieden mit der Leistung: „Seit dem Aus im Achtelfinale haben wir richtig abgeliefert und jedes Spiel klar gewonnen. Dieses Gefühl nehmen wir mit ins Individualturnier – und auch da halten wir als Team zusammen.“

 

Bilder der FISU Games