Gold für das Judo-Team der WG Leipzig | © Kamil Rojek
27.08.2025 | Kategorie: Wettkampf , EUC , Boxen

EUC Combat Sports: Deutsche Hochschulen sorgen für Medaillenregen in Warschau

Vier Mal Gold und elf Mal Bronze – mit dieser Bilanz sorgten die deutschen Kämpferinnen und Kämpfer für eine wahre Erfolgsbilanz bei den European Universities Championships (EUC) Combat Sports in der polnischen Hauptstadt (22. bis 25. August). Besonders im Judo war das Abschneiden mit drei Titeln erfolgreich. Weitere Medaillen folgten im Taekwondo, Karate und Kickboxen.

Judo: Team-Gold für WG Leipzig

In der Gewichtsklasse bis 81 Kilogramm erwischte Emil Hennebach von der Uni Leipzig einen hervorragenden Start in das Turnier. Souverän kämpfte sich der mehrfache Deutsche Hochschulmeister durch die Vorrunde bis ins Finale vor. Dort stand Hennebach gegen den Rumänen Szilard Radvanszki (Lucian Blaga University of Sibiu) nach der Hälfte der Kampfzeit und zwei Strafen mit dem Rücken zur Wand. Doch Hennebach setzte kurz nach dem Erhalt der zweiten Strafe an und erzielte routiniert und souverän den Ippon. Mit dem Sieg krönte sich der Leipziger zum Europäischen Hochschulmeister.

Nur wenige Minuten später jubelte die deutsche Delegation erneut über die Goldmedaille. Denn in der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm der Frauen gewann Ronja Buddenkotte (DSHS Köln) ihr Finale souverän gegen Karla Kulic von der University Split aus Kroatien. Gerade einmal 15 Sekunden brauchte die Domstädterin, um sich in Führung zu kämpfen. Ein Waza-ari auf Seiten der Deutschen brachte Ruhe in den Kampf. Eine Minute später gelang Buddenkotte erneut der erfolgreiche Technikansatz. Dieser wurde ebenfalls mit einem Waza-ari belohnt. So gewann die Kölnerin in der Addition vorzeitig die Begegnung. Vor den Finalkämpfen setzte sich die Deutsche Hochschulmeisterin von 2024 gegen Athletinnen aus Kroatien, Frankreich und Italien durch. Im Halbfinale kam es gegen Nele Noack (Uni Hannover) zum deutsch-deutschen Aufeinandertreffen. Für Noack endete der Tag dennoch auf dem Siegerpodest. Gegen Camille Meyer aus Frankreich gewann die Norddeutsche ihren Kampf um Platz drei mit einem Waza-ari.

Neben der Hannoveranerin holten Florian Böcker (bis 66 Kilogramm/DSHS Köln), Vincent Wieneke (bis 73 Kilogramm/DSHS Köln), Dzohar Bekbuzarov (bis 90 Kilogramm/Uni Hannover) und Jadzia Münch (bis 57 Kilogramm/Uni Tübingen) jeweils die Bronzemedaille in ihren Gewichtsklassen. „Die Judoka sind in den Kämpfen teilweise über sich hinausgewachsen. Das war unglaublich zu sehen. Wir haben mit allen Judoka der deutschen Hochschulen ein tolles Teamgefühl entwickelt. Das hat beflügelt“, analysierte Michel Adam, der zusammen mit Alexander Stein und Swantje Kaiser, die Judoka als adh-Team betreute. 

Seit Jahren blieb den deutschen Teams eine Mannschaftsmedaille auf europäischer Ebene verwehrt. Doch die WG Leipzig nahm den Teamgeist mit die den Wettbewerb und gewann sensationell Gold. Schritt für Schritt kämpften sich das Team Richtung Finale und ließ dabei die Vertretungen der Universitäten aus Parma (Italien) und Breslau (Polen) hinter sich. Im Halbfinale gegen die Georgian National University kam es zum ersten Nervenkrimi, den Leipzig in der Verlängerung für sich entschied. 

Angepeitscht von den mitreisenden Sportlerinnen und Sportlern traten die Studierenden im Finale gegen die Polytechnic University of Bucharest (Rumänien) an. Auch hier fiel die Entscheidung in der Verlängerung, in der Nele Noack mit einem Waza-ari für das 4:3 und den emotionalen Höhepunkt sorgte. „Die Stimmung in der Halle während unserer Kämpfe hätte nicht besser sein können. Jede und jeder im Team wollte diese Medaille. Am Ende haben sich die Aktiven für eine technisch und taktisch beeindruckende Leistung belohnt“, resümierte Adam. 

Taekwondo: Vier Medaillen im Kyorugi

Insgesamt 25 Athletinnen und Athleten waren für die Wettkämpfe im Taekwondo nach Warschau gereist, um an den EUC teilzunehmen – sowohl im Poomsae als auch im Kyorugi. Mit Ken-Levan Jordt (FH Kiel) und Fabian Reich (TU Berlin) waren im Poomsae auch zwei Kämpfer am Start, die noch vor wenigen Wochen das Team Studi bei den Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games vertreten hatten. Leider gelang es keinem der elf deutschen Studierenden, eine Medaille aus Polen mitzunehmen. 

An den Tagen zwei und drei fanden die Kyorugi-Wettkämpfe statt, in denen 14 Studierende deutscher Hochschulen antraten – auch hier mit erfahrenen Teilnehmenden der FISU Games im Juli. So sicherte sich Emily Hörmann (HS München) in der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm die Bronzemedaille. Das gelang auch Lisa-Marie Seele (Uni Hamburg.) im zweiten Bronzekampf. 

Noch größer war der Jubel als Alexander Oberhofer von der LMU München im Finale seinen türkischen Gegner schlug und Gold in der Klasse bis 87 Kilogramm gewann. In der gleichen Konkurrenz erkämpfte sich Alexander Batz (TH Deggendorf) die Bronzemedaille.

Unterstützt wurde das Team vor Ort von Kiyan Karambakhschi, der stellvertretend für die beiden adh-Disziplinchefs Taekwondo Christoph und Sebastian Lehmann nach Warschau reiste. "Wir sind ihm für seinen Einsatz und seine tolle Arbeit sehr dankbar.", lobte Sebastian Lehmann. 

Weiteres Edelmetall in Karate und Kickboxen 

Auch die verbleibenden Sportarten Kickboxen und Karate sollten nicht mit leeren Händen nach Hause fahren. Während das Männer Kata Team der Uni Freiburg für Karate-Bronze sorgte, gab es im Boxring gleich zwei Medaillen. Bjarne Thoms und Lukas Jencius (beide DHfPG Saarbrücken) holten in den Gewichtsklassen bis 75 und 81 Kilogramm jeweils Bronze.

Weitere Informationen & Ergebnisse gibt es auf der offiziellen Event-Website.