Margret Lehnert arbeitete von 2001 bis 2006 als Buchhalterin in der adh-Geschäftsstelle. Dabei zeigte sie nicht nur unermüdliches Engagement im adh-Finanzreferat, sondern engagierte sich seit 1995 ehrenamtlich bei Deutschen Hochschulmeisterschaften in der Leichtathletik. Wir werden Margret ein würdiges Andenken bewahren und ihren Rat und ihre Tatkraft als hoch geschätzte Kollegin sowie Wegbegleiterin und Förderin des Hochschulsports vermissen.
Thorsten Kertz, Geschäftsführer Verbandsmanagement beim Hessischen Leichtathletik-Verband, zeichnet in einem Nachruf das Leben und Wirken von Margret Lehnert nach:
Ihr Leben und die Karriere als Funktionärin, die bereits im Jahr 1959 begann, als Frauen in dieser Domäne noch eine Seltenheit waren, war von einer leidenschaftlichen Hingabe an die Leichtathletik geprägt. Sie betrat das Spielfeld als Kampfrichterin bei ihrem Heimatverein TSV Pfungstadt und erwarb später die DLV-Kampfrichter-Lizenz, sowie die C-Trainer-Leichtathletik-Lizenz. Sie setzte sich von Anfang an mit ihrem Fachwissen und ihrer freundlichen Art durch und konnte Menschen begeistern, überzeugen und zur Mitarbeit motivieren.
Über die Jahre erwarb sie zahlreiche Auszeichnungen, die ihren unermüdlichen Einsatz und ihre Hingabe für den Sport widerspiegelten. Von Ehrennadeln des hessischen und deutschen Leichtathletik-Verbandes in Gold, Silber und Bronze, über den DLV-Ehrenschild, den HLV-Ehrenring, den Lu-Röder-Preis des Landessportbundes Hessen und die Sportplakette des Landes Hessen, bis hin zum Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2010 wurden ihre Leistungen auf vielfältige Weise gewürdigt.
Margret Lehnerts Engagement erstreckte sich über verschiedene Ebenen des Sports. Im Verein, dem TSV Pfungstadt, war sie von 1976 bis 2010 als Abteilungsleiterin und stellvertretende Abteilungsleiterin tätig. Darüber hinaus prägte sie den Hessischen Leichtathletik-Verband maßgeblich. Von 1983 bis 1995 war sie Frauenwartin, von 1989 bis 1998 Jugendwartin und von 1998 bis 2017 Seniorenwartin. Dazu bekleidete sie von 1998 bis 2004 das Amt der Vizepräsidentin und wurde schließlich zur Ehrenvizepräsidentin des Verbandes ernannt.
Margret Lehnert brach Barrieren in einer von Männern dominierten Verbandsstruktur nieder und bekleidete zahlreiche Positionen als erste Frau. Ihr unerschütterliches Engagement und ihre fachliche Kompetenz brachten ihr großen Respekt und Anerkennung ein. Sie war nicht nur eine Führungspersönlichkeit, sondern auch eine Mentorin und Förderin für zahlreiche Frauen in der Leichtathletik. Durch ihre unermüdliche Arbeit ebnete sie den Weg für viele weitere Frauen, und ihr Einfluss wird noch lange nachhallen. Ihre Arbeit trug maßgeblich dazu bei, dass Frauen vermehrt Führungspositionen im Hessischen Leichtathletik-Verband einnahmen.
Besonders hervorzuheben ist dabei ihr Einsatz für die Gleichberechtigung von Frauen in der Leichtathletik. Als Mitglied des Jugendausschusses des Deutschen Leichtathletik-Verbandes setzte sie sich für die Einführung von Wettbewerben wie Stabhochsprung, Dreisprung, Hammerwurf und Hindernislauf für Frauen ein. Dank ihres Engagements und ihrer Initiative wurden diese Disziplinen erfolgreich im Wettkampfprogramm etabliert und zahlreiche talentierte Athletinnen gefördert.
Die reinen statistischen Fakten zu ihren Tätigkeiten und den ihr zuteil gewordenen Ehrungen sind beeindruckend, dennoch den meisten im HLV vielleicht eher unbekannt. Den Menschen Margret Lehnert kannte jedoch nahezu jeder in der hessischen Leichtathletik. Die Pfungstädterin hat Generationen von Athleten begleitet, betreut, ermuntert sowie getröstet, ihnen allen bei Siegerehrungen die Hand geschüttelt und ebenso Generationen von Ehrenamtlern unterstützt.
Margret Lehnert wird nicht nur als herausragende Funktionärin und Förderin des Sports in Erinnerung bleiben, sondern auch als warmherzige und inspirierende Persönlichkeit, die mit ihrer Liebe zur Leichtathletik viele Menschen berührte und beeinflusste. Ihr Vermächtnis wird in der hessischen Leichtathletikgemeinschaft für immer weiterleben.
In tiefer Dankbarkeit und Respekt verabschieden wir uns von einer außergewöhnlichen Frau, deren Erbe und Inspiration lange nach ihrem Tod fortbestehen werden.
In stiller Trauer,
Dein HLV