08.10.2025 | Kategorie: Projekte , IDUS , Wettkampf

adh-Hochschullauf 2025: Virtuelles Gemeinschaftserlebnis von Göttingen bis Szeged

Der adh-Hochschullauf am 20. September 2025 brachte auch in diesem Jahr wieder Studierende, Mitarbeitende und Laufbegeisterte aus ganz Deutschland – und darüber hinaus – zusammen. Im Rahmen des International Day of University Sport (IDUS) schnürten sie zeitgleich ihre Laufschuhe, um innerhalb von 60 Minuten so viele Kilometer wie möglich zurückzulegen. Während sich zahlreiche Teilnehmende über persönliche Bestleistungen und gemeinsame Erlebnisse freuten, waren in der Kilometerwertung erneut bekannte Namen auf den vorderen Plätzen zu finden.

Bei den Damen sicherte sich Anja Bosold von der Universität Göttingen den Sieg mit 14,55 Kilometern – denkbar knapp vor Sarah Bischoff (LMU München), die auf 14,50 Kilometer kam. Dritte wurde Anne-Kathrin Litzenberg (HWR Berlin, 13,79 km).

Die 26-jährige Bosold, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Sport- und Gesundheitssoziologie an der Uni Göttingen, nahm den Lauf eher gelassen: „Ich habe den IDUS als kleine Tempoverschärfung in einen längeren Dauerlauf integriert – ohne konkretes Ziel, außer Spaß zu haben und in einen etwas zügigeren Schritt zu finden.“ Die promovierende Sportwissenschaftlerin startete früh am Morgen auf einer flachen Strecke in ihrem Heimatort bei Göttingen – ganz allein, wie sie es von ihren Trainingseinheiten gewohnt ist.

Kurios: Ihren Sieg bemerkte sie zunächst gar nicht. „Da ich mir die Ergebnislisten normalerweise gar nicht anschaue, habe ich nur per Zufall durch eine andere Läuferin erfahren, dass wir die gleiche Distanz eingetragen hatten“, erzählt Bosold lachend. Erst nach einem Vergleich der GPS-Daten wurde klar, dass sie mit 14,55 Kilometern nur hauchdünn vor der zweitplatzierten Sarah Bischoff lag. Über ihre Platzierung befand sich Bosold bis dato noch immer im Unklaren: „Dass habe ich dann nur per Zufall durch den Mailkontakt mit dem adh erfahren.“

Auch die zweitplatzierte Bischoff, die sich spontan während einer Konferenz in Szeged (Ungarn) eine Laufstrecke suchte, nahm das Kopf-an-Kopf-Rennen sportlich: „Zunächst war es fast wie ein Foto-Finish. Aber am Ende stellte sich heraus, dass Anja noch 50 Meter weitergelaufen war und so ging der Sieg ganz fair und verdient an sie.“ Die 24-jährige Masterstudentin, die 2024 noch den Titel - ebenfalls mit einem Lauf in Ungarn - gewonnen hatte, zeigte sich dennoch zufrieden: „Ich bin gerade erst aus der Sommerpause gekommen und hatte noch kein Tempotraining absolviert – Platz zwei ist daher völlig in Ordnung.“

Bei den Männern lief Till Krajenski von der Universität Hannover mit 18,44 Kilometern und knapp 100 Höhenmetern allen davon. Der 21-jährige Bauingenieurstudent und Triathlet, der in der 1. Triathlon-Bundesliga startet, nutzte den Lauf als zusätzlichen Belastungstest: „Ich habe mir die Ergebnisliste aus dem vergangenen Jahr angeschaut und wollte diese Distanz übertreffen.“ Trotz etwas müder Beine von einem Lauf am Vorabend gelang ihm das eindrucksvoll. Gemeinsam mit einer kleinen Gruppe absolvierte er den IDUS auf der Laufbahn des Hochschulsports in Hannover. „Ich finde es eine tolle Idee, dass die Teilnehmenden unabhängig vom Ort an einem Wettkampf teilnehmen können und es nur darum geht, sich 60 Minuten lang zu bewegen“, so Krajenski.

Die Plätze zwei und drei bei den Herren gingen an Hannes Kuntermann von der Uni Greifswald, der 16,54 Kilometer unter die Füße nahm, sowie Aleksej Roko von der Uni Göttingen, der 16,16 Kilometer absolvierte.

Für die Siegerinnen und Sieger des adh-Hochschullauf steht aber nicht der Vergleich, sondern das gemeinsame Erlebnis im Vordergrund: „Das Besondere ist für mich das Gefühl, dass an diesem Tag so viele andere an unterschiedlichsten Orten ebenfalls laufen“, so die Tagessiegerin der Damen, Bosold. „Auf diese spezielle Art wird ein Gemeinschaftsgefühl geschaffen – auch wenn man ganz allein unterwegs ist.“

So zeigte der adh-Hochschullauf 2025 einmal mehr: Ob auf der Bahn, im Park oder entlang der Donau – der gemeinsame Sport verbindet über Grenzen hinweg.