UniSport-O-Mat der FU Berlin

Orientierung geben

Das Projekt UniSport-O-Mat der Freien Universität Berlin zeigt an, welche Sportart für welchen Lebensstil die richtige ist.

Der Hochschulsport ist mit seinen niedrigschwelligen Einstiegsmöglichkeiten prädestiniert dafür, neue Dinge auszuprobieren und Sportangebote zu testen, ohne eine langfristige Bindung eingehen zu müssen. Doch welche Sportart passt zu mir? Ziel des Projektes UniSport-O-Mat war es, ein funktionierendes Tool zu entwickeln, das von 1000 Personen aktiv genutzt wird. Der UniSport-O-Mat der Freien Universität Berlin bietet eine Orientierungshilfe, um die Sportart zu finden, die im vielfältigen Hochschulsportprogramm am besten zu den eigenen Präferenzen passt. Insbesondere unentschlossene oder körperlich inaktive (Erstsemester-) Studierende sollen so leichter Zugang zum Sportangebot bekommen.

Überblick über die Aktivitäten:

Wer die Qual hat Analog zum Wahl-O-Mat müssen Fragen zu den individuellen sportlichen Interessen und dem eigenen Sport- und Bewegungsverhalten beantwortet werden. Dann zeigt der UniSport-O-Mat eine Empfehlungsliste mit denjenigen Sportarten an, die die individuellen Wünsche und Vorlieben in bester Art und Weise abdecken. Das Ranking ist mit den jeweiligen Kursseiten verknüpft, sodass direkt weitere Infos zu den Sportarten abgerufen oder gebucht werden können. Um die Bewegung direkt zu fördern, sind die Fragen durch kurze Bewegungsaufforderungen und sogenannte Wissenssnacks zu ausgewählten Gesundheitsthemen unterbrochen.

Studierende entwickelten App Die Programmierung erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Informatik. Im Anschluss an ein Kick-Off-Meeting im Oktober 2020 wurde im Rahmen eines Seminars zum Thema Softwareentwicklung im Sommersemester 2021 der Entwurf einer Web-App von Studierenden erarbeitet. Zwei Teilgruppen entwarfen jeweils einen funktionsfähigen Prototyp. Am Ende des Seminars bewertete die Projektleitung beide Versionen entsprechend der gestellten Anforderungen. Im Anschluss entwickelten Studierende aus der Seminargruppe einen der beiden Prototypen im Wintersemester 2021/2022 weiter.

Die inhaltliche Konzeption, wie zum Beispiel die Auswahl der Kriterien, die Formulierung der Fragen und die Funktionsweise des Bewertungssystems erfolgte währenddessen in enger Zusammenarbeit mit der studentischen Projektgruppe. Zusätzlich tauschte sich diese regelmäßig mit der Steuerungsgruppe sowie dem Steuerungskreis „Gesundheit im Studium“ aus. Nachdem alle technischen Voraussetzungen geschaffen und die Web-App finalisiert wurde, kam es im April 2022 zum Launch des UniSport-O-Mat. Innerhalb der ersten sechs Monate wurde der UniSport-O-Mat 3565 Mal genutzt – und unsere Zielsetzung damit weit übertroffen.

Auswertung Hochschulsport Als Nebenprodukt des UniSport-O-Mats hat sich eine statistische Auswertungsmöglichkeit für den Hochschulsport ergeben. Dadurch, dass die Nutzerinnen und Nutzer Präferenzen angeben, können diese Kriterien beispielsweise Aufschluss darüber geben, wie wichtig es für unsere Zielgruppe ist, dass Sportangebote draußen stattfinden, ob eher Individual- oder Mannschaftssportarten bevorzugt werden oder welche Motivation bei der Auswahl der Sportarten eine besondere Rolle spielt. Äußerst wichtig bei der Entwicklung war, dass komplett anonym gefragt wird und keinerlei persönliche Daten erhoben werden. Somit konnte die komplette Datenschutzthematik vernachlässigt werden.

Resümee

Die Installation und Inbetriebnahme des Produktivsystems auf einem entsprechenden Server wäre ohne das Fachwissen des Studenten, der für die Programmierung zuständig war, nicht möglich gewesen. Bis zu 400 Aufrufe pro Tag zu Semesterbeginn belegen, dass der UniSport-O-Mat vielfach genutzt wird. Mit der Auszeichnung des ENAS-Awards des Europäischen Hochschulsportverbandes im November 2022 für eine besonders innovative und für den europäischen Hochschulsport relevante Idee hat der UniSport-O-Mat auch international Beachtung gefunden.

Auf einen Blick

  • Kernziel: Entwicklung einer digitalen Entscheidungshilfe

  • Zentrale Aktivitäten: Entwicklung einer Web-App

  • Anzahl Mitarbeitende: Projektleitung und -koordination: 2 Mitarbeitende des Hochschulsports, 1 Programmierer

  • Partner*innen: Fachbereich Informatik, Gesundheitsexpert*innen der Techniker Krankenkasse

  • Stud. Partizipation: Konzeptionelle Entwicklung sowie Weiterentwicklung im Rahmen der Projektgruppe, Programmierung durch Studierende des Fachbereiches Informatik

Unsere Quintessenz

  • Nutzt bestehende Ressourcen, baut Netzwerke auf, bietet einen Mehrwert für Kooperationspartner*innen.
  • Keep it simple: Denkt realistisch und lösungsorientiert.
  • Fokussiert euch: Was ist der Kern des Projektes?
  • Schaut nach Projekten, die man adaptieren kann. Man muss das Rad nicht neu erfinden.

Kontakt

Christian Mundhenk
Leitung Hochschulsport
christian.mundhenk@fu-berlin.de